Nützliche Tipps für natürliche Portraits mit Gegenlicht

Picture of Stefan Tschumi

Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

INHALT

teilen

Das Portrait, das Bildnis einer Person, eigentlich nicht mein Lieblingsfeld der Fotografie. Persönlich bin ich kein grosser Fan der Studiofotografie. Mit der Kamera bin ich lieber draussen unterwegs und da Portraits oft in einer Studioumgebung geschossen werden, wo das Licht akkurat kontrolliert werden kann, schiesse ich nur selten solche Fotos. Anders sieht es aus, wenn es nach draussen geht, um Portraits mit natürlichem Licht zu schiessen. Wenn der Aufnahmezeitpunkt in die Goldene Stunde fällt und ich direkt gegen die Sonne fotografieren kann, liebe ich die Portrait-Fotografie.

Wenn ich Kursteilnehmern sage, sie sollen die Portraits gegen die Sonne schiessen, dann schauen mich die meisten von ihnen ungläubig an. Logo, denn nur ein paar Lektionen vorher habe ich erwähnt, dass Gegenlichtsituationen oft zu meiden sind. Wegen den Silhouetten, wegen dem Aufhellblitz. Und trotzdem beharre ich auf das Portrait mit Gegenlicht.

Portraits gegen die Sonne – So wird es gemacht

Besonders wichtig bei natürlichen Portraits finde ich die Umgebung. Ich mag es, wenn das Model in einem Blumenfeld steht oder sich gegen einen Baum lehnt. Die Natur sorgt für eine malerische Szenerie. Deshalb empfehle ich, zuerst einen schönen Flecken Erde zu suchen. Am besten einen, an dem sich das Model auch wohl fühlt.

Als Nächstes gilt es zu bestimmen, wo die Sonne untergehen wird. Ich möchte die Sonne hinter dem Model positioniert haben, sodass das Licht direkt gegen mein Objektiv scheint. Der schöne Nebeneffekt ist, dass es für das Model so sehr angenehm ist, da die Sonne im Rücken ist und dadurch ihre Augen entspannt sind.

Nachdem die Location gefunden und das Model positioniert ist, stelle ich die Belichtung manuell ein. Ich wähle dafür eine grosse Blendenöffnung, meist um 2.8. Wenn ich die Belichtung messe, dann mache ich dies mittels Spotmessung auf dem Gesicht des Models. Denn dieses möchte ich ausgeleuchtet haben und passe die Belichtungszeit so an, dass das Gesicht des Models gut zu erkennen ist. Logischerweise wird dies zu einer leichten Überbelichtung des Hintergrundes führen. Dies lässt sich aber meist in der Nachbearbeitung korrigieren.

Achte darauf, dass die Schärfe auf den Augen des Models liegt. Ich fokussiere jeweils manuell. Wenn du aber lieber den Autofokus verwendest, achte darauf, dass dir dieser kein Schnippchen schlägt. Oftmals fokussiert der AF auf die Nase anstatt auf die Augen, deshalb gibt es bei neueren Kameramodellen den so genannten Autofokus. Bei allen meinen Sony-Kameras kann ich auf diesen wechseln, der sehr akkurat arbeitet. Nichts desto trotz wähle ich meist den MF mit Peaking.

Achte auf deine Augen

Beim natürlichen Portrait mit Gegenlicht ist es wichtig, dass du auf deine Augen acht gibst. Dies gilt vor allem, wenn du mit einer Spiegelreflex-Kamera arbeitest. Die Sonnenstrahlen werden vom Spiegel nochmals gebündelt und auf deine Netzhaut geworfen. Dies kann bis zu einer Teil- oder kompletten Blindheit des Auges führen. Ich bin absolut kein Fan davon über das Display zu fotografieren. Aber dies kann unter Umständen die bessere Wahl sein als den Sucher zu benutzen.

Mit Systemkameras hast du diesbezüglich kein Problem. Im Sucher sitzt ein Display. Dadurch blickst du nie direkt in die Sonne und musst dir keine Sorgen machen, dass deine Augen durch die Sonne beschädigt werden könnten.

Oft hört man, dass direktes Fotografieren gegen die Sonne den Sensor der Kamera beschädigen kann. Ich habe noch nie von einem solchen Fall gehört. Allenfalls überfordert die Lichtsituation den Sensor in Bezug auf die Lichtmessung. Mehr jedoch nicht.

Das Schöne an natürlichen Portraits ist, dass du kaum zusätzliches Equipment brauchst. Maximal einen Aufheller. Meistens habe ich aber nicht einmal einen solchen dabei. Nur meine Sony Alpha 7RII, sowie ein gutes Objektiv. Ich bevorzuge das 24-70 G Master f2.8 oder das 90mm f 2.8 Makro Objektiv von Sony. Und natürlich brauchst du jemanden, der als Modell für dich fungieren kann.

WEITERE BLOGARTIKEL

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert