Reise-Zoom-Objektive Teil 3: Tamron 70-180mm F/2.8 Di III VXD

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Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

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Brauche ich ein Tele-Zoom-Objektiv? Dies ist eine Frage, welche wir nicht nur in Workshops sehr oft gestellt bekommen, sondern auch eine Frage, welche wir uns vor fast jeder Reise selber stellen. Manchmal findet ein Tele-Zoom schliesslich den Weg in die Foto-Tasche. Manchmal aber auch nicht. Seit wir aber das 70-180mm F/2.8 Di III VXD von Tamron haben, stellt sich die frage viel weniger und wir haben viel öfter eine Tele-Linse mit dabei.

Bis dato kamen bei uns in Sachen Teleobjektive meist das Sony G Master 70-200mm f2.8 oder das Sony 70-200mm f4 zum Einsatz. Das G Master liefert hervorragende Ergebnisse, ist lichtstark, extrem scharf, aber auch sehr schwer. Beim 70-200 f4 fehlt uns meist so eine Blendenstufe. Oft haben wir aus Gewichtsgründen dennoch das f4 mitgenommen und am Ende, nicht selten, doch nicht eingesetzt. Wir hätten gerne das Beste aus beiden Welten gehabt, die 2.8er-Blende sowie ein moderates Gewicht. Tamron liefert uns jetzt genau das.

Sonnenaufgang Altnau
Sonnenaufgang in Altnau, Schweiz. Fotografiert mit dem Tamron 70-180mm.

Das perfekte Reise-Tele-Zoom

Neben dem 17-28mm und dem 28-75mm Objektiv ist das 70-180mm das dritte Tamron-Objektiv im Bunde, welches neu den Einzug in unsere Fototasche gefunden hat. Es weiss mit den gleichen Stärken zu gefallen wie die anderen Linsen: Es ist relativ kompakt, verhältnismässig leicht, verfügt über eine Blende von f2.8 und bietet eine gute Bildqualität. Es ist diese Kombination, welche das Herz von Reisefotografe höherschlagen lässt. Bei uns kommen auf Reisen Objektive im Brennweitenbereich von 70-200mm relativ selten zum Einsatz. Respektive, es sind die Objektive, welche wir als erste Zuhause lassen, um Gewicht zu sparen. Dann passiert es aber immer wieder mal, dass wir gerne ein Tele-Zoom dabeihätten. Die 810 Gramm des Tamrons sind zwar nicht wenig. Verglichen mit den 1480 Gramm des G Masters von Sony aber, ein Klacks. Dementsprechend oft packen wir das Tamron einfach mal mit in die Fotorucksäcke – man weiss ja nie, was einem erwartet. Und für den Fall der Fälle, haben wir dann eine 2.8er Blende, welche uns viele Möglichkeiten eröffnet.

Tamron 70-180
Das Tamron 70-180mm Objektiv in Kombination mit der Sony Alpha 7III.

Überzeugende Qualität

Wir wissen was du dich spätestens an dieser Stelle fragst: Wie gut ist das Objektiv denn eigentlich? Die Antwort: Sehr gut! Natürlich ist es unfair, dass Tamron 70-180 mit dem Sony G Master 70-200 zu vergleichen. Das Sony ist in allen Belangen eine Wucht. Auch in Sachen Gewicht. Das Tamron ist ganz anders verarbeitet. Die Japaner haben viel Plastik mit in die Konstruktion gebracht. Dies sorgt dafür, dass das Objektiv nicht nur um Welten leichter ist als das G Master, sondern auch viel günstiger. Aber letztendlich kommt es nicht auf den Preis an, sondern viel mehr auf die Haptik als solche und dann natürlich vor allem auf die Bildqualität. In Sachen Haptik fühlt man sich beim Tamron schnell Zuhause. Der Plastik fühlt sich wie beim 17-28er und 28-75er, hochwertig an. Zoom- und Fokus-Ring laufen flüssig, aber nicht zu flüssig. Durch das moderate Gewicht fühlt sich die Kombination Sony Alpha 7RIII und Tamron 70-180mm sehr ausgewogen an. Ein Setup, welches man auch mal länger sehr gut in den Händen halten kann, ohne gleich ein Jahresabonnement im Fitnesscenter lösen zu müssen.

Für den Transport hat Tamron einen Lock-Schalter angebracht. Leider fehlt auch beim 70-180mm der AF/MF-Schalter.

Birds Altnau Plattform
Vögel landen auf einer Plattform in Altnau. Fotografiert mit dem Tamron 70-180mm Objektiv.

Die Abbildungsqualität vermag zu begeistern. Klar, es ist nicht derart scharf wie das 70-200 G Master, welches ein extremes Schärfebiest ist und einen unheimlich schönen Bildlook kreiert. Aber das Tamron schlägt aber beispielsweise das Sony 70-200 f4 deutlich und bietet dazu die 2.8er Blende. Es bildet scharf ab, ist frei von chromatischen Aberrationen und kreiert seinerseits ebenfalls einen sehr schönen Bildlook. Kurzum, das Tamron ist durchweg solide. 

Schneller Autofokus der präzise trifft

Normalerweise ist uns der Autofokus bei Objektiven nicht so wichtig. Bei dieser Brennweite jedoch, wird dieser immer wichtiger. Denn mit dem oberen Brennweitenbereich fotografieren wir auch mal Tiere, welche sich relativ nahe bei uns befinden. Das heisst, dass wir beispielsweise auf Safari im Serienschuss und mit Autofokus fotografieren. Zwar konnten wir das Tamron noch nicht auf den afrikanischen Kontinenten entführen und dort unter realen Safari-Bedingungen testen. So wie wir den Autofokus bis dato aber erlebten, bleibt kein Zweifel, dass dieses Objektiv die Autofokus-Funktionalitäten unserer Sony-Kameras optimal ausnutzen kann. Tamron selber deklariert den Autofokus-Motor als den schnellsten, jemals von ihnen gebauten. Das heisst einiges. Baut doch Tamron Objektive für alle grossen Kamerabrands und hat einen dementsprechend grossen Erfahrungsschatz. Mit dem 70-180mm servieren die Japaner tatsächlich ein Objektiv mit unheimlich schnellem und präzisem Autofokus. Der Augenautofokus sitzt punktgenau, auch im Serienmodus. Das Real-Time Tracking funktioniert hervorragend. Im Foto- sowie auch im Video-Modus. Gleiches gilt für das Real-Time Tracking des Augenautofokus. Dabei ist der Autofokus erstaunlich leise. Gerade in der Tierfotografie ist das natürlich ein grosser Vorteil. Einziger Nachteil: Wer abgeblendet in der Dämmerung fotografieren will, wird vom Autofokus enttäuscht sein. Um richtig arbeiten zu können, braucht dieser Licht. Davon hat er dann in dieser spezifischen Situation einfach zu wenig, was dazu führt, dass es sehr lange dauert, bis der Fokuspunkt sitzt. 

Enten im Sonnenaufgang
Entenfamilie beim Sonnenaufgang in Altnau, schweiz. Fotografiert mit dem Tamron 70-180mm.

Fazit zum Objektiv

Tamron hat für Reisefotografen die perfekten Objektive geschaffen. Mit dem 17-28mm, 28-75mm und dem 70-180mm finden Reisefotografen alles, was sie brauchen, um unterwegs kreativ zu sein. Wer alle drei Objektive mitnimmt, schleppt keine zwei Kilogramm mit sich herum – was schon sehr wenig ist. Für Vollformat natürlich. Dabei fällt das 70-180 am meisten ins Gewicht. Es reiht sich aber in Sachen Qualität nahtlos in die Sammlung ein. Ein Objektiv, welches viel Freude macht und eine super Bildqualität bietet. Wir greifen nun auf Reisen viel öfter zu einem Teleobjektiv als vorher. Die Frage, ob das Tele mitkommt auf Reisen stellt sich daher auch viel weniger. Ausser wir müssen mit absolut minimalstem Gepäck reisen. Das ist aber noch so gut wie nie vorgekommen. 

Birds Steg
Vögel auf dem Steg in Altnau bei Sonnenaufgang. Fotografiert mit dem Tamron 70-180mm Objektiv.

Wir feiern die Tamron Objektive gerade riesig. Denn für uns als Reisende sind sie die perfekten Linsen, um auch lange unterwegs zu sein. Denn die Fotografie macht nur so lange Spass, wie das Equipment einem nicht zur Last fällt. Mit diesen Objektiven ist dies nicht der Fall. Man darf natürlich keine G Master Qualität erwarten, dafür ist das Preisgefälle auch einfach zu gross. Aber was man für den Preis an Optik erhält ist eindrücklich. Einen Punkt möchten wir an dieser Stelle noch erwähnen. Alle drei genannten Objektive haben einen Durchmesser von 67mm. Das bedeutet, dass man mit einem Filtersatz ausgerüstet losziehen kann. Ohne Adapterringe für verschiedene Durchmesser verwenden zu müssen. Da hat sich Tamron so richtig etwas überlegt. Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die Japaner zukünftig noch alles für den Sony E-Mount zaubern werden.

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