Fotografieren auf Galapagos

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Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

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Eine Reise auf die Galapagosinseln ist ein Traum für Fotografen. Wenn dieser in Erfüllung geht, dann meist nur einmal im Leben. Da gilt es richtig vorbereitet anzureisen, um aus seinen Fotos das Maximum herauszuholen. Ich war auf Galapagos über und unter Wasser unterwegs, ein Erfahrungsbericht.

Wichtig zu wissen ist vorab eines: Eine Reise nach Galapagos bedeutet, dass du einiges an Kameraequipment einpacken wirst. Dir stehen verschiedenste Situationen bevor. Das macht das Packen ein wenig komplizierter als für andere Destinationen.

Die Wahl der richtigen Kamera

Mein wichtigster Tipp: Pack die Kamera ein, mit der du dich wohlfühlst und die du gut kennst. Sich kurz vor Abreise eine neue Kamera zu holen, ist wenig sinnvoll, da du das neue Modell erst mal kennenlernen musst. Bedeutet, pack ein, was du schon hast. Grosse Ausnahme: Du bist schon seit Jahren mit Kameras vom gleichen Hersteller unterwegs und musst dich daher nicht lange an ein neues Menü und Kamerahandling gewöhnen. Denk daran, dass du auch eine Kamera für Unterwasseraufnahmen benötigen wirst. Ob das eine Actioncam ist oder ob du eine DSLM oder DSLR inklusive Dive Case mitnehmen willst, bleibt dir überlassen. Ich persönlich hatte drei spiegellose Kameras mit dabei. Eine für Landschaftsaufnahmen, eine für Tieraufnahmen bei den Landgängen und eine, die ich in meinem Tauchgehäuse verwendet habe. Daneben hatte ich auch noch eine GoPro am Start.

In unserem Fotobuch gibt es einen Teil zum Fotografieren auf Galapagos

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Vom Weitwinkel bis zum Tele kommt alles mit

In Sachen Objektive musst du dir klar sein, dass du die Chance erhalten wirst, einige schöne Landschaftsaufnahmen zu schiessen. Zwar ist Galapagos kein Mekka für Landschaftsfotografen, trotzdem haben die verschiedenen Inseln so einiges zu bieten und die Sonnenaufgänge sowie die Sonnenuntergänge sind traumhaft schön. Diese willst du bestimmt festhalten. Deshalb empfehle ich dir unbedingt ein etwas weitwinkligeres Objektiv mitzunehmen.

Hauptsächlich kommt man aber nach Galapagos wegen den Tieren. Auf den Inseln kommst du teilweise sehr nahe an die Tiere ran. Es ist zwar verboten, sich abseits der Pfade zu bewegen und da halte ich dich an, dies unbedingt zu befolgen. Jedoch kommt es immer wieder vor, dass die Tiere auf die Menschen zukommen oder auf den Wegen liegen. Das bedeutet, dass du Nahaufnahmen auch ohne Supertele hinbekommen kannst. Trotzdem rate ich dir, mindestens eine 400er Brennweite mitzunehmen. Besser noch ein 600er Objektiv. Damit kannst du sehr emotionale Tierfotos schiessen und kannst in einer guten Entfernung stehen, sodass du die Tiere nicht störst. Halte unbedingt die Augen offen nach kleineren Tieren wie Einsiedlerkrebsen, die ebenfalls ein super Motiv abgeben. 

Wenn du auf einem Schiff unterwegs bist – und das würde ich dir unbedingt empfehlen, da du so auch zu weiter entfernten Inseln gelangst und deine Zeit nicht nur auf der Hauptinsel verbringen musst, dann bring ein Dive Case mit. Du wirst mehrfach die Gelegenheit zum Schnorcheln erhalten. Weil Galapagos nicht nur über, sondern auch im Wasser ein wahres Tierparadies ist, gibt es im kühlen Nass so einiges zu sehen und entdecken. Und natürlich auch zu fotografieren. Meeresschildkröten, Haie, Seebären und Seelöwen, um nur einige zu nennen. Mit einer guten Kamera gelingen dir unvergessliche Aufnahmen. Das willst du nicht verpassen. Zwar funktioniert zur Not auch eine GoPro. Aber mal ehrlich, wenn du dir schon eine Reise nach Galapagos gönnst, dann schnapp dir auch ein Dive Case. Ich habe eines von Sea Frog.

Es gibt sicher noch viel bessere Varianten, aber ich bin sehr glücklich damit. Und meine Alpha 7RIII auch, denn sie ist nie nass geworden. Denke aber daran, das Case stets auf seine Dichtheit hin zu überprüfen, bevor du damit ins Wasser hüpfst. Testen kannst du dein Case übrigens in einer Schüssel. Es gibt zur Sicherheit auch eine kleine Pumpe, mit welcher du die Luft absaugen und das Case so verdichten kannst. Es wird dann einfach schwieriger zum öffnen. So oder so, testen musst du unbedingt, bevor es ins Wasser geht. 

Weiteres Fotoequipment

Natürlich brauchst du wie für jeden Trip Ersatzakkus, Putzmaterial und Ersatz-Speicherkarten. Ansonsten aber, braucht es gar nicht so viel Equipment. Ein Stativ beispielsweise ist nicht von Nöten. Panoramas kannst du aus der Hand fotografieren und auf den Inseln bist du ohnehin am Tag unterwegs, das bedeutet, du kannst auch dein Superteleobjektiv locker aus der Hand bedienen. Das schont den Lebensraum der Tiere und trainiert deine Arme.

Tipps für deine Fotos

Konzentriere dich bei Tieren auf Details. Fotografiere mal nur die Füsse der Tiere oder den Schnabel. Versuche auch mal verschiedene Tierarten im gleichen Foto festzuhalten. Denke in Geschichten und schiesse mehrere Fotos, mit denen sich ein gewisser Prozess illustrieren lässt. Zum Beispiel wie eine Robbe mit einem Holzstück spielt oder wie ein Jungvogel einen Fisch bei der Mutter aus dem Schnabel fischt. 

Zeige auch immer mal den Lebensraum der Tiere, anstatt nur auf die Tiere zu fokussieren. Die Abwechslung sorgt für Spannung. Wenn sich Tiere unter und über Wasser bewegen, versuche sie in beiden Lebensräumen zu fotografieren. Informiere dich auch darüber, ob es gewisse Eigenheiten gibt. Ein Vogel zum Beispiel, der permanent seine Füsse anschaut. Versuche dann dies in deinen Fotos festzuhalten.

Stehe am Morgen früh auf, um die ersten Sonnenstrahlen des Tages einzufangen. Besonders schön sind Panoramaaufnahmen der Inseln, die du super vom Boot aus realisieren kannst. 

Lass dir Zeit beim Fotografieren und nimm die Kamera auch mal runter. Galapagos ist ein unglaubliches Reiseziel, an welches du womöglich nicht zurückkommen wirst. Geniesse also jede Sekunde und lasse die Momente auf dich wirken – auch ohne Kamera. 

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