Mit den Fotorucksäcken verhält es sich doch wie mit den Kameras auch, es gibt nicht den einen, perfekten. Das habe ich ja schon selber viele Male Kund getan. Und trotzdem, heute ändere ich meine Meinung etwas. Es gilt nach wie vor, den einen perfekten Rucksack gibt es nicht. Aber, es gibt den perfekten Rucksack für eine gewisse Situation.
In meinem Fall gibt es drei hauptsächliche Situationen, in denen ich eine Kamera mit mir rumtrage und dementsprechend einen passenden Rucksack oder eine passende Tasche benötige.
Einer für jeden Tag
Ich bin oft unterwegs, daher benötige ich einen Alltagesrucksack. Ein Arbeitstier, welches ich jeden Tag mit mir herumschleppe. Hier vertraue ich auf einen Rucksack, da dieser komfortabler zum Tragen ist. Das Wichtigste ist dabei natürlich die Funktionalität. Sprich, der Rucksack muss meiner Kamera ausgiebig Schutz bieten, Platz für mein MacBook sowie für mein iPad bieten und zudem viele Fächer haben – denn ich liebe Ordnung in meinem Rucksack. Weiter ist wichtig, dass ich mindestens eine 0.75 Liter Wasserflasche sowie einen kleinen Snack reinpacken kann. Ebenso benötige ich Platz für externe Festplatten und nicht selten, muss ich Stauraum für ein zweites Objektiv haben.
Mir ist zudem sehr wichtig, dass der Rucksack nicht wie ein Kamerarucksack aussieht. Ich will etwas am Rücken hängen haben, dass stylisch aussieht und zudem wasserabweisend ist. In der Schweiz regnet es oft, da ist man um dieses Feature mehr als nur froh. Nach langem herumprobieren, bin ich schliesslich beim Everyday Backpack von Peak Design gelandet. Dieser erfüllt alle oben genannten Kriterien und wurde schnell zu meinem absoluten Lieblings-Rucksack. Standardmässig benutze ich die 20 Liter Variante. Manchmal ist diese zu klein, weshalb ich zusätzlich noch die 30 Liter Variante besitze.
Der eine Wahre für die Reise
So schön und gut aufgeteilt der Peak Design Everyday Backpack auch ist, ich setze diesen nur in der Schweiz oder bei Kurztrips ein. Wenn ich länger unterwegs bin oder wenn ich viel Kameraequipment mit mir rumschleppe, dann reicht mir der Peak Design Rucksack nicht aus. Zudem wäre der Tragekomfort nicht mehr gegeben, wenn der Rucksack bis obenhin vollgestopft ist. Ich brauche beim Reisen einen Rucksack, den ich auch mal acht Stunden am Rücken tragen kann und der am Ende des Tages immer noch bequem ist. Besonders wichtig ist mir dabei ein Hüftsystem, um das Gewicht auf die Hüften verteilen zu können. Im Weiteren brauche ich ein System, mit welchem ich direkt auf das gesamte Material zugreifen kann. Eine grosse Rückenöffnung ist dabei mein Favorit. Leider gibt es auf dem Markt keinen mir bekannten Rucksack, der all dies erfüllt.
Aus diesem Grund benutze ich seit Jahren einen Ski-Touren-Rucksack von Haglöfs. Den Skra 27 Liter und wenn ich mehr Platz brauche, den Skra 35 Liter. Von Mindshift habe ich mir ein passendes Insert geholt, welches perfekt in den Rucksack passt. Ob es den Haglöfs überhaupt noch zu kaufen gibt, weiss ich nicht. Aber generell sind Ski-Touren-Rucksäcke wunderbar auch als Fotorucksack geeignet. Sie haben meist ein sehr bequemes Tragesystem und schmiegen sich eng an den Körper an. Die Last kann auf den Hüftgurt verteilt werden. Was beim Haglöfs besonders praktisch ist, sind die kleinen Taschen an der Hüfte. Dort kann man Akkus verstauen, welche schnell griffbereit sein müssen.
Die Schnellste Tasche – Für das Shooting und den Unterricht
Noch vor einem halben Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich meine Kamera jemals wieder in einer Tasche anstatt einem Rucksack verstauen würde. Bis ich die Streetomatic Plus von Coseyspeed sah. Gemäss Hersteller die schnellste Kameratasche der Welt. Dies machte mich neugierig. Denn es gibt zwei Situationen, in denen der Rucksack sehr unpraktisch ist. Zum einen bei Shootings, sei es Portraits oder Landschaften. Gerade bei Landschaften möchte ich Ersatzakkus, Blasebalg, Putztücher, Filter und ein zweites Objektiv immer griffbereit haben. Jedoch will ich der Aufnahmesituation keinen schweren Rucksack am Rücken hängen haben. Zumindest meist nicht. Eine Umhängetasche ist meist auch wenig praktisch, da diese gerne mal am Rücken rumschlingert. Das Besondere an der Coseyspeed ist, dass man diese Tasche schnell von einer Umhängetasche zu einer Hüfttasche umgewandelt hat. Dann kann man die Tasche einfach gegen Hinten in Richtung Gesäss wegdrehen, hat nichts am Rücken, das einem stört und trotzdem das nötige Material griffbereit.
Coseyspeed – Look und Verschlusssystem
Besonders in braun-grau sieht die Tasche extrem cool aus und versprüht einen Retro-Flair. Das gefällt mir sehr gut. Ebenso wie der Fakt, dass die Tasche echt extrem schnell ist. Diese Anspielung auf die Geschwindigkeit nimmt natürlich Bezug auf den Zugriff. Das innovative Verschlusssystem erlaubt es, den Verschlussknopf einfach auf die Seite wegzuschieben und schon ist die Tasche offen. Cool ist, dass sich die Tasche nicht anders öffnen lässt. Wer versucht, die Tasche durch Zug des Deckels nach oben hin zu öffnen, hat keine Chance. Ein Gummiband gibt zusätzlichen Schutz.
Natürlich hat man durch dieses innovative Verschlusssystem nicht nur extrem schnellen Zugang zu seinem Equipment, sondern kann auch die Kamera schnell und einfach verstauen. Das Ganze funktioniert auch einhändig. Man muss also nicht mühsam mit beiden Händen die Tasche auffriemeln. Besonders, wenn ich mit meinen Fotografie-Schülern draussen mit der Kamera arbeite, bin ich froh, wenn ich meine Kamera schnell verstauen kann und sie nicht einfach auf den Boden legen muss. Dann habe ich die Hände frei, um mit den Kursteilnehmern an ihren Kameras zu arbeiten. Für mich ist die Coseyspeed die perfekte Ergänzung zu meinen oben erwähnten Rucksäcken.
Dieser Artikel soll keine Kaufempfehlung für eines der genannten Produkte sein. Jeder muss für sich selber entscheiden, welche Tasche oder Rucksack er oder sie erwerben möchte. Für mich haben sich die genannten Beispiele in der Praxis jedoch sehr bewährt, weshalb ich sie alle regelmässig einsetze und diese Erfahrung gerne teile.
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6 Responses
Das mit dem Everyday Backpack von Peak Design kann ich unterschreiben. Ich liebe den Rucksack und nutze ihn auch gerne. Ich habe mir damals auch den 20 Liter zugelegt und wäre mittlerweile immer wiedermal froh, ich hätte den grösseren gekauft. Aktuell bin ich am wer-weisen ob ich mir auch den 30Liter noch zusätzlich kaufen soll oder gleich den Travel 45 zulegen soll.
Wenn ich meinen Keller für Kleinre Ausflüge oder zu grösseren Spaziergängen verlasse, dann nehm ich gerne noch den Everyday Sling vom gleichen Hersteller mit. Sehr praktisch über den Rücken und kompakt und dennoch bietet er mir genügend Platz für ein paar sinnvolle Gadgets wie der meiner Sony Kamera und dem Osmo Pocket.
Hallo Martin
Schön, dass wir da die gleichen Präferenzen haben. Den Travel 45 hatten wir bis dato allerdings noch gar nicht auf dem Schirm. Behalten wir uns aber auf jeden Fall im Hinterkopf, denn wir sind wirklich begeistert von den Peak Design Rucksäcken :).
Liebe Grüsse
Steffi & Stefan
Oh, dann tut es mir leid, dass ich euch darauf aufmerksam gemacht habe 🙂 denn beim Travel 45 ists ja nicht nur der Rucksack. Da kann man noch diverse Innentaschen dazu kaufen, das wird ganz schön teuer 😀
Peak Design ist ja stark mit ihrer Crowdfunding-Community verbunden, da habe ich im letzten Jahr den 45er mit bekommen. Das kommt davon wenn man sich ständig auf den Crowdfunding Plattformen rum treibt.
Kkkkk. Mal schauen, vielleicht liebäugeln wir auch bald mit dem Travel 45. Aber noch haben wir gute Backpacks.
Aber das Tech Pouch sowie das Wash Pouch haben wir uns auch schon zugelegt 😉
Peak Design macht aber auch echt cooles Zeug!
Leider ja 😛
Hehe