Fotografieren lernen – Manuell fokussieren

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Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

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Das Beherrschen der Blende, Belichtungszeit und des ISOs garantieren zwar akkurat belichtete Bilder, sorgen aber nicht dafür, dass diese auch scharf sind. Manuell fokussieren kommt genau an diesem Punkt ins Spiel. Von vielen, in Zeiten des Autofokuses, unterschätzt, jedoch von elementarer Wichtigkeit. Das manuelle Fokussieren ist gar nicht so einfach. Mit diesen Tipps aber, klappt es.

Das manuelle Fokussieren erlaubt dir die Schärfe exakt auf den von dir gewünschten Bereich zu legen, während der Autofokus durchaus auch einmal patzen kann. Zumindest war das bei mir so. Speziell bei schwierigen Situationen wie beispielsweise, wenn ein Vogel in einem Baum sitzt, kommt der Autofokus schnell an sein Limit. Dann ist das manuelle Handwerk gefragt.

Kamera- und Objektiveinstellungen für manuelles Fokussieren

Wenn du manuell fokussieren möchtest, wirst du ab sofort den Fokussierring am Objektiv nutzen. Bevor du an diesem Ring drehst, prüfe, ob dein Objektiv einen Schalter hat, den du von AF (Autofokus) auf M (manueller Fokus) oder MF (manueller Fokus) stellen kannst. Bei elektronisch gesteuerten Objektiven ist das Drehen ohne ein vorheriges Umschalten nicht so schlimm. Bei traditionellen Objektiven aber, kann dies zu einem Schaden führen. Prüfe also im Vorfeld, wie dein Fokus eingestellt ist und stelle den Schalter unbedingt auf M oder MF.

Manuell fokussieren – so übst du es

Suche dir ein Objekt aus. Etwas, das sich nicht bewegt, ist dabei von Vorteil. Stelle vorgängig die Blende und die Belichtungszeit ein, denn Übung macht den Meister. Danach schaust du durch den Sucher und drehst am Fokusring. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, kannst du ruhig etwas hin und her drehen. Am Anfang wirst du die Schärfe nicht direkt treffen, das macht aber nichts. Es hilft sich anzunähern. Wenn du denkst, dass dein gewünschter Punkt scharf ist, dann drehe noch etwas weiter. Sollte er dann unscharf werden, dann drehst du wieder zurück. So kannst du sicherstellen, dass das Bild genauso wird, wie du es dir vorstellst.

Überprüfen der Schärfe

Auf dem kleinen Display deiner Kamera sieht leider fast jedes Bild scharf aus. Das wurde auch mir anfangs öfters zum Verhängnis. Ich freute mich riesig über ein tolles Bild, um im Anschluss festzustellen, dass eben doch nicht das von mir gewünschte Objekt scharf war.

Ich rate dir deshalb die Bilder nachträglich auch immer an einem Computer anzuschauen und auch in das Bild hinein zu zoomen, damit du überprüfen kannst, wo die Schärfe liegt. Lass dir bei der Kontrolle ruhig ein wenig Zeit, so kriegst du ein Gefühl für die Darstellung deines Bildschirms und kannst dadurch besser beurteilen ob ein Bild nun scharf ist oder nicht. Dieses kleine Mädchen aus Myanmar sah auf dem kleinen Display der Kamera gut und vor allem scharf aus. Der Bildschirm meines Notebooks offenbarte dann die Tragödie. Leider ist nicht das Gesicht scharf sondern das Kleidchen der Kleinen.

Auf diesem Bilde wurde die Schärfe sehr gut getroffen. Das Gesicht ist Scharf und alles was nicht auf gleicher Ebene ist, ist leicht unscharf.

Je weiter offen deine Blende übrigens ist, sprich je kleiner die Blendenzahl ist (beispielsweise 1.4 oder 1.8), desto kleiner ist die Schärfentiefe. Das bedeutet, dass nur ein kleiner Bereich scharf is in deinem Bild, was das manuelle Fokussieren natürlich erschwert.

Die grossen Blendenzahlen, die oft in der Landschaftsfotografie benutzt werden, führen dazu, dass viele Bereiche im Bild scharf sind, die manuelle Fokussierung gestaltet sich daher hier auch einfacher.

Mit ein wenig Übung klappt aber schon bald alles sehr schnell und du kannst mit der Schärfe im Bild richtig schön gestalten. Zudem macht das manuelle Fokussieren einfach auch mehr Spass als den Autofokus zu benutzen.

Brauchst du nochmals eine Auffrischung zur manuellen Belichtung? Dann schau dir den Blog Fotografieren lernen – Manuell fokussieren an.

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