Das Reisen verändert meine Sicht auf die Welt

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Stephanie Bernhard

Steffi hat ihre Liebe für fremden Kulturen und die Fotografie auf einer mehrmonatigen Weltreise entdeckt.

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Ausbrechen aus dem Alltag. Unbekanntes sehen und erleben. Nicht wissen, was morgen kommt. Das waren die Gründe für meine sechsmonatige Weltreise. Und diese hat sehr vieles für mich verändert. Nicht nur im Aussen sondern auch in mir.

Mein Leben vor dem Reisen

Mit 28 war ich im Arbeitsalltag angekommen. Ich hatte einen guten Job, war in einer Führungsposition und eigentlich war alles chic. Nun gut – die Wochen waren anstrengend und bei den 40 Stunden blieb es oftmals nicht. Aber ich war ehrgeizig, wollte etwas erreichen und irgendwann gewöhnt man sich ja auch an die Arbeitsbelastung.

Und dennoch bin ich eines abends nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause gekommen und fragte mich, ob das bereits alles war. Die Frage kam aus heiterem Himmel. Würde ich nun den Rest meines Lebens genauso verbringen? Das konnte ich mir nicht vorstellen.

Etwas in mir verspürte den Drang, auszubrechen. Und so kam es, dass ich zehn Monate später im Flugzeug in Richtung Lima sass. Und genau zu diesem Zeitpunkt hatte ich Feuer gefangen. Auch wenn ich es damals noch nicht wusste, hatte genau an diesem Tag ein neues Kapitel gestartet.

Sundowner Fishriver Canyon|Zebras Etosha|Tagesende Klein Aus Namibia|Sonnenuntergang Klein-Aus|Badewanne und Haus|Licht und Schatten|Mietauto Toyota Fortuner|Deadvlei Infinity|Dune Star Camp bei Sonnenuntergang|Nachts im Dune Star Camp Namibia|Handy auf magnetischer Halterung|Magnetische Handyhalterung für das Auto

Was mir das Reisen gibt

Die Reise führte mich von Peru über Chile, Australien, Bali, Nepal, Myanmar nach Namibia und Südafrika. So viele Kulturen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich habe mich darauf eingelassen und eine Befriedigung darin gefunden, ferne Länder zu erkunden und andere Kulturen zu entdecken.

Zuerst war ich noch verhalten. Je länger ich jedoch als Gast in anderen Ländern unterwegs war, desto einfacher wurde das Eintauchen in andere Kulturen für mich. Meine fröhliche und offene Art haben es mir ganz oft sehr einfach gemacht, auf andere Menschen zuzugehen.

Gespräch beim Fishriver Canyon

Rituale, Bräuchen und den Glauben anderer Kulturen kennenzulernen, sehe ich als eine Erweiterung meines Horizonts. Lebensbedingungen und den Umgang damit zu sehen und zu spüren, bringen mich immer wieder dazu, mein Weltbild und meine Glaubenssätze zu revidieren. Ich habe begonnen, das, was ich als Wahrheit betrachte aus anderen Perspektiven zu beleuchten und zu überdenken. 

Betender Novize

Die Begegnungen mit Menschen sind für mich ganz zentral und nicht selten berühren mich diese zutiefst. So habe ich mich beispielsweise auf einer kenianischen Hochzeit tanzend wiedergefunden. 

Ich habe in Myanmar einen sehr passionierten Guide kennen und schätzen gelernt und durch ihn Gespräche mit den Einheimischen führen können. Irgendwann fand ich mich dann abseits der Hotspots in einem kleinen Dorf auf einer einfachen Holzbank wieder mit einer Tasse Tee in der Hand und einer Schale fancy und farbig eingepackten Cookies vor mir. 

Thein Toe vor seinem Auto
Traditionell geschminkte Frau

In Namibia sass ich in einer Lodge mit dem Personal am Tisch und wir haben über Gott und die Welt gesprochen. Und natürlich gäbe es noch viele weitere Anekdoten.

Reisen würde ich als Lebensschule bezeichnen. Für mich war es eine Rückkehr zum Wesentlichen in unserem Leben, beziehungsweise zur Frage nach dem Sinn des Lebens. 

Reisen, um zu lernen

Neben all diesen Lernbereichen habe ich mich während meiner langen Reise sehr umfassend mit dem Thema Fotografie auseinandergesetzt. Erst da habe ich gemerkt, wie kreativ ich sein kann. Dieser Teil von mir kam davor nie so richtig zum Ausdruck. 

Auf der Reise war ich immer auf der Jagd nach dem besten Licht und der schönsten Szenerie. Es war fast ein bisschen eine Obsession.

Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln

Ich habe auch hier mehrere Dinge gelernt. Ersten, dass weniger manchmal mehr ist. Und dass es genauso wichtig ist, den Moment zu geniessen, denn er wird in dieser Form nie mehr wiederkommen. Andererseits musste ich feststellen, dass die Kamera oft ein Türöffner war. Im Laufe der Reise konnte ich so viele faszinierende Menschen fotografieren. Ihre Stärke oder auch Verletzlichkeit festhalten und so ein bisschen von der grossen weiten Welt und ihren Geschichten mit zurück in die Schweiz nehmen. 

Die Frage nach dem Sinn

Die Frage nach dem Sinn des Lebens hat sich durch das Reisen verstärkt. Immer wieder frage ich mich selbst, worum es eigentlich geht im Leben. Die Gesellschaft suggeriert uns, dass wir Karriere machen und das perfekte vorzeige Leben führen müssen. Social Media verstärkt diese Haltung zunehmend.

Aber müssen wir das wirklich? Will ich auf dem Sterbebett darauf zurückblicken können? Oder geht es mir um etwas ganz anderes? Schwimme ich mit dem Strom, oder ist es meine Bestimmung, eher gegen den Strom zu schwimmen? Irgendwann beschloss ich, dass es letzteres sein musste. Denn die Welt ist mein zu Hause und da draussen warten noch so viele Erfahrungen und Begegnungen, die bereichernd sein werden. Davon bin ich überzeugt. Es gibt ein schönes Zitat von Andy Andrews: “Life itself is a privilege. But to live life to the fullest – well, that is a choice.”

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