Koasa Trail – Wandern mit Blick auf den Wilden Kaiser

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Stephanie Bernhard

Steffi hat ihre Liebe für fremden Kulturen und die Fotografie auf einer mehrmonatigen Weltreise entdeckt.

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Mit gepackten Wanderrucksäcken und voller Vorfreude machen sich Steffi und Petra auf den Weg in Richtung Tirol. Fünf Tage auf dem Weitwanderweg Koasa Trail mit bester Sicht auf den «Wilden Kaiser» stehen bevor – insgesamt 86 Kilometer über Stock und Stein.

Mit der Bahn vom Bodensee ins Tirol

Mit gepackten Taschen treffen sich Petra und Steffi in Romanshorn am Bahnhof. Die Sonne strahlt und genauso gut ist auch unsere Laune. Die Vorfreude auf die kommenden Wandertage ist riesig.
Für uns geht es mit dem Zug nach Österreich – dem Bodensee entlang nach Bregenz und von dort mit einem Direktzug nach Wörgl. Die Landschaft, die an unserem Fenster vorbeizieht, wird immer bergiger und schliesslich können wir den ersten Blick auf den «Wilden Kaiser» erhaschen. Die Regionalbahn bringt uns von Wörgl in knapp einer halben Stunde nach St. Johann in Tirol. Da sind wir also angekommen, am Ausgangspunkt unserer Weitwanderung.

Bänklein des Glücks

Wir starten in St. Johann in Tirol, wo wir mitten im Dorf noch unsere Wasserflaschen auffüllen, bevor es dann so richtig los geht. Das Wetter ist herrlich: blauer Himmel und Sonnenschein und das Mitte September. Es geht ziemlich zügig aufwärts, vorbei an der Einsiedelei Maria Blut und der Gmailkapelle. Die Aussicht ist von dort schon richtig toll, aber das wird bald noch getoppt. Auf dem höchsten Punkt der ersten Etappe, dem Schatterkopf, ist die Aussicht auf den «Wilden Kaiser» überwältigend. Und genau dort, steht auch eine Bank. Der perfekte Platz für eine Mittagspause.

Über Wanderwege und Forstwege geht es für uns weiter an Almen vorbei und an Bächen entlang. Das Wetter schlägt langsam um und so werden wir auf den letzten Metern zur Griesner Alm noch verregnet. Aber wir sind natürlich für jedes Wetter gerüstet und zücken einfach unsere Rukka Regenjacken. Dieser ist aber bald vergessen, denn wir werden mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit von der Gastgeberin Johanna begrüsst. Das Feuer knistert bereits in der Gaststube und die liebevolle Dekoration lässt unser Herz aufblühen. Diese Wanderung hat sich rein dafür schon gelohnt. Wir hüpfen beide unter die Dusche, um den Schweiss des ersten Tages abzuspülen und sitzen schon bald am Tisch, um uns bei «Spätzle» und «Kartoffel-Gemüse-Gröstl» zu stärken.

Etappe 1

St. Johann nach Griesenau / Griesner Alm

Hinweis: wenn du in der Griesner Alm übernachtest, musst du 5 km zusätzlich einrechnen, da die Etappe 1 offiziell in Griesnau endet.

  • 13.8 Kilometer
  • 6 Stunden
  • 828m bergauf
  • 767m bergab
  • 1265m höchster Punkt

Auf Tuchfühlung mit dem Wilden Kaiser

Geweckt werden wir vom Gebimmel der Kuhglocken. Die frische Herbstluft zieht durch das offene Fenster. Noch etwas verknittert machen wir uns auf in Richtung Gaststube, wo bereits ein leckeres Frühstück und ein herzliches «Guten Morgen» der Gastgeberin auf uns wartet.

Gut gestärkt nehmen wir die heutige Rundwanderung in Angriff. Es dauert nicht lang und schon stehen wir das erste Mal sprachlos vor der massiven Felswand des «Wilden Kaisers». Daneben sehen wir zwei so winzig klein aus. Der Bergpfad führt uns hoch hinaus. Die Aussicht in das Tal wird immer umwerfender und wir können uns gar nicht vorstellen, dass diese noch übertrumpft werden kann.

Nach dem längsten Anstieg des Tages erreichen wir die Stripsenjochhütte, die wir schon von unten im Tal aus sehen konnten. Wir stellen uns stauned auf die Aussichtsterrasse, verweilen jedoch nicht lange. Der Tag ist noch jung.

Das Wetter ist heute wechselhaft. Ein guter Mix aus Sonne und Wolken. Perfektes Wanderwetter, sind wir uns einig. Für uns geht es vorbei am Stripsenjoch auf den Stripsenkopf. In der kleinen Pergola legen wir eine Verschnaufpause ein und nutzen die Gelegenheit, um uns zu stärken und ein paar Worte mit anderen Wanderern zu wechseln. Auch der Eintrag ins Gipfelbuch darf natürlich nicht fehlen. Wir sind ja schliesslich Stolz auf unsere Gipfelbesteigung.

In der Zwischenzeit zieht immer mehr Nebel auf. Der «Wilde Kaiser» ist teilweise wolkenverhangen und auch über den Grat, auf dem wir unterwegs sind, zieht der Nebel in einer verblüffenden Geschwindigkeit. Wir haben beide ein Strahlen im Gesicht, denn besseres Fotowetter können wir uns nicht wünschen.

Petra’s Highlight

Ich liebe ja schroffe Felswände und alpine Berglandschaften. Genau das haben wir auf der zweiten Etappe des Koasa Trail gefunden. Vor allem der Abschnitt von der Stripsenjochhütte über den Kamm bis zum Feldberg hat mir ausserordentlich gut gefallen. Nie verliert man den Wilden Kaiser aus den Augen, einfach wunderbar.


Der Feldberg markiert den höchste Punkt dieser Etappe. Begrüsst werden wir von einigen vorwitzigen Bergdolen, die es auf unseren Proviant abgesehen haben. Auch hier verewigen wir uns im Gipfelbuch und machen uns nach einer kurzen Pause wieder auf den Weg.

Vom Feldberg aus geht es für uns nun mehrheitlich bergab, bis wir schlussendlich total erledigt, aber richtig glücklich zurück in der Griesner Alm sind. Nach einer heissen Dusche und einem leckeren Abendessen legen wir uns früh ins Bett, denn am nächsten Tag warten über 20 Kilometer auf uns.

Etappe 2

Griesenau nach Griesenau

  • 18.8 Kilometer
  • 9 Stunden
  • 1263m bergauf
  • 1263m bergab
  • 1809m höchster Punkt

Himmlischer Käse, teuflische Gasse

Der Wecker klingelt bereits vor 7 Uhr. Die Sonne schiebt sich langsam über den Horizont und es zeichnet sich ab, dass es ein wunderbar sonniger Tag werden wird. Wir packen unsere sieben Sache zusammen und geniessen ein letztes Mal das Frühstück in dieser heimeligen Gaststube.

Die Verabschiedung war genauso herzlich, wie die Begrüssung, was uns durchaus ein bisschen wehmütig stimmt. Wir nehmen noch Grüsse für die Gastgeberin des nächsten Hotels mit und machen uns auf den Weg.

Die ersten 5 Kilometer folgen wir dem Wasserlauf durch das Kaiserbachtal. Nach einigen Kilometern und auch Höhenmetern legen wir eine Pause in der Stubenalm ein, die bekannt ist für den Bergkäse aus der Almkäserei. Eine «Käsjause» und eine Holunderschorle stärken uns für die kommende Strecke, denn es ist immer noch weit bis nach Erpfendorf.

Wir laufen weiter auf Wiesen, Forststrassen und Wanderwegen, vorbei an der Sprissleralm, biegen links in einen schmalen Pfad ein und laden schon bald in der Teufelsgasse. Düster und felsig ist es hier im Wald und bald verstehen wir, weshalb dieser Ort so genannt wird. Der Pfad geht bergauf und bergab, über Stock und Stein bis wir irgendwann auf einer Lichtung landen. Nur einen Katzensprung später erreichen wir die Prostalm. Die Aussicht vom Prostkogel hat uns für den kurzen, aber steilen Aufstieg entschädigt. Wir sichern uns das Gipfel-Bänkli und legen eine Verpflegungspause ein, dabei lassen wir uns nochmals ordentlich die Sonne ins Gesicht scheinen.

Die Vorfreude auf die Sauna in der Unterkunft ist riesig und so verweilen wir nicht lange, sondern nehmen bald den Abstieg in Angriff. Die dritte Etappe war richtig lang und so geniessen wir den Whirlpool und die Sauna umso mehr. Denn Entspannung ist definitiv auch ein essentieller Bestandteil des Koasa Trails.

Etappe 3

Griesenau nach Erpfendorf

  • 16.8 Kilometer
  • 6 Stunden
  • 677m bergauf
  • 761m bergab
  • 1254m höchster Punkt

Auf den Almen

Auch am vierten Tag lacht uns die Sonne ins Gesicht, als wir uns aufmachen in Richtung Griesbachklamm. Was für ein schöner Weg über Kiesbänke, Hängebrücken, Steganlagen und verwinkelte Pfade, immer begleitet von dem rauschenden Wasser. Wir könnten hier ewig verweilen und Bilder schiessen, weil dieser Ort etwas total magisches hat.

Steffi’s Highlight

Der Start der 4. Etappe führt uns in die Griesbachklamm. Auf schmalen Wegen und über Hängebrücken geht es immer weiter in diese verwinkelte Schlucht hinein. Immer begleitet von der Musik der Natur. Die Kiesbänke zwischendurch laden zum Verweilen ein. Ein wunderbarer Ort, um den Kopf freizubekommen.

Irgendwann biegen wir dann ab in den Wald und folgendem dem Pfad, der sich langsam den Berg hoch schlängelt, vorbei an der Angerlalm und der Obingalm. Und hier weichen wir etwas von der Koasa Route ab. Denn Steffi hat seit dem Vorabend Schmerzen in der Achillessehne und Petra ist wegen einer Erkältung auch nicht komplett bei Kräften.

Petra wandert weiter auf dem Koasa Trail und lässt lediglich den Aufstieg zum Baumooskogl aus und Steffi nimmt den Forstweg runter nach Kirchdorf und wandert dann der Strasse entlang nach St. Johann. Wir sind beide dankbar, das Hotel erreicht zu haben und geniessen den Rest des Nachmittags im Saunabereich und auf dem sonnigen Balkon.

Etappe 4

Erpfendorf nach St. Johann

  • 20.1 Kilometer
  • 7.5 Stunden
  • 895m bergauf
  • 852m bergab
  • 1496m höchster Punkt

Der Hausberg ruft

An Tag fünf zeigt sich St. Johann in Tirol nicht gerade von seiner schönsten Seite. Die Wolken hängen über dem Dorf und es regnet bereits morgens und so entscheiden wir uns für eine alternative Route.

Wir nehmen die Gondelbahn aus St. Johann zum Harschbichl. Eine kühle Brise empfängt uns und auch die Sicht ist leider nicht besser geworden. Der Gipfel des Kitzbühler Horns versteckt sich im Nebel. Wir sind uns dehalb schnell einig, dass wir den Weg Richtung Oberndorf einschlagen werden und nicht wie ursprünglich geplant, auf das Kitzbühler Horn wandern.

Der Nebel hat jedoch durchaus etwas mystisches und wir finden sogar Gefallen daran. Je weiter wir in Richtung Tal kommen, desto besser wird die Sicht. Unsere Route führt uns über Wiesen, Forststrassen und Wanderwege. Besonders schön ist jedoch der Eulenweg, der durch ein märchenhaftes Wäldchen führt. Ein Themenweg der einem die heimischen Eulen mit Informationstafeln und geschnitzten Holzeulen näher bringt.

Unsere Wanderung endet kurze Zeit später. Fünf Tage sind wir durch die Region gewandert und haben die österreichische Gastfreundschaft geniessen dürfen. Ein sehr schönes Erlebnis, das uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleibt.

Etappe 5

St. Johann nach Oberndorf

  • 14.3 Kilometer
  • 7 Stunden
  • 967m bergauf
  • 949m bergab
  • 1570m höchster Punkt

Infos und Angebote

Finde hier alle Informationen zur Route und den Angeboten.


Unsere Wanderausrüstung

Rukka Shelter Regenjacke

Leichte Regenjacke für unterwegs.

Rukka Trekkinghose Fränzi

Die prakische Wanderhose mit Zip-Off.

Rukka T-Shirt Libby

Weiches Shirt aus Naturfaser

Rukka Fleece Marcella

Damenfleece aus 100% PET rezykliertem Stoff

Rukka Rucksack

Praktischer Tagesrucksack

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