Australien ist mehr als nur das eine riesige Land, welches für sich selbst ein ganzer Kontinent ist. Australien hat auch Inseln zu bieten. Die grösste und wohl bekannteste ist Tasmanien. So weit entfernt von allem, dass hier Tiere leben, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Gleiches gilt für das weniger bekannte Kangaroo Island, die drittgrösste Insel Australiens, gelegen im Staate South Australia.
Uns zog es aus fotografischen Gründen nach Kangaroo Island. Wir wollten unbedingt die Remarkable Rocks fotografieren und sind deshalb von Adelaide aus in Richtung Cape Jervis. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Wir werden uns in Kangaroo Island verlieben.
Mit der Fähre geht es nach Kangaroo Island
Um auf die Insel zu kommen, muss ab Cape Jervis die Fähre genommen werden. Eine Reservation ist eigentlich Pflicht. Vor allem während der Haupt-Reisesaison. Wir hatten keine Reservation und haben es trotzdem noch knapp auf die Fähre geschafft. Als letzter Wagen, respektive Camper. Es wurde knapp, denn unser Toyota Hiace stand zwei Zentimeter von der hochgefahrenen Laderampe entfernt. Der Transfer für zwei Erwachsene und einen Camper kostet übrigens zwischen 320 und 360 Australian Dollar. Für 320 Dollar erhält man die Überfahrt, wenn direkt ein Campingplatz in Penneshaw, dem Anlege-Ort der Fähre auf Kangaroo Island, dazu gebucht wird. Dort schlafen muss man ja nicht zwingend. Die Damen von Sealink sind aber unglaublich hilfsbereit und sympathisch und weisen dich ganz bestimmt auf dieses Packet hin.
Kangaroo Island ist Natur pur
Nach Kangaroo Island reisen vor allem die Naturliebhaber. Es gibt viele Trekking-Routen, welche zum Wandern einladen. Meist bewegt man sich dabei auf befestigten Wegen. Der schönste Park auf Kangaroo Island ist unbestritten der Flinders Chase National Park im Westen der Insel. Dort stehen auch die berühmten Remarkable Rocks, welche als eines der Wahrzeichen Australiens gelten. Weitere Highlights des Flinders Chase bilden der Admirals Arch, welcher direkt beim Meer gelegen ist und durch eine grosse Öffnung den Blick auf die tosenden Wellen freigibt. In der Näher des Admirals Archs steht zudem der Leuchtturm von Cape du Couedic, welcher nachts sogar beleuchtet ist.
Weiter findet sich auf der Insel die Little Sahara und die Kelly Hill Coves, ein relativ grosses Höhlensystem, welches bei Führungen besichtigt werden kann. Es werden da sogar Tauchgänge angeboten. Die Highlights der Insel sind alle per Strasse erschlossen. Einige davon sind sehr gut, die anderen für Camper nicht zu befahren. Wer gerne badet, den zieht es nach Vivonne Bay. Ein schöner Sandstrand wartet dort auf die Sonnenhungrigen. In Vivonne Bay findet sich auch eines der coolsten Postoffices überhaupt. Waschmaschinen, Mikrowellen und Kühlschränke stehen hier in Reih und Glied und dienen als Briefkästen für die Bewohner von Vivonne Bay.
Ein weiterer berühmter Strand, welcher allerdings nicht für Badegäste offen geöffnet ist, ist Seal Bay. Seal Bay ist ein berühmter Platz, um Seelöwen zu sehen. Entweder auf eigene Faust auf dem Boardwalk für 16 Dollar oder dann in Form einer Guided Tour für 35 Dollar. Mit der Guided Tour hat man die Chance direkt auf den Strand zu gelangen, wo diese süssen Tierchen liegen und dösen. Aber auch vom Boardwalk aus kann man die Tiere sehr gut beobachten.
Auf Kangaroo Island ist der Name Programm
Kangaroo Island ist eine wilde Insel, welche ihrem Namen alle Ehre macht. Es finden sich extrem viele Kängurus auf der Insel. Diese unterteilen sich in zwei Arten, die kleinen Wallabies und die grösseren Kangaroo Island Kängurus, welche aber kleiner sind als die Kängurus in den Outbacks Australiens. Auf unseren Touren über die Insel haben wir hunderte Kängurus gesehen. Besonders nachts trifft man andauern auf sie. Deshalb sollte man unbedingt sehr langsam fahren. Generell wird aber davon abgeraten mit dem Auto nachts unterwegs zu sein..
Ebenfalls regelmässig anzutreffen sind Opossums und Koalas. Auf dem Wester KI Caravan Park gibt es sogar den Koala Walk. Als wir dort vier Tagen verbrachten, schlief jeden Abend ein Koala auf dem Baum direkt neben unserem Camper.
Weiter finden sich Kurzschnabeligel, Seebären und Schnabeltiere, welche vom Festland Australiens nach Kangaroo Island gebracht wurden, um den Artenbestand zu schützen.
Wie überall in Australien gibt es auch auf Kangaroo Island Schlangen, die Black Tiger Snake. Dies Schlage ist für die meisten tödlichen Bisse in Australien verantwortlich. Sie lebt vor allem in den Küstenregionen und ist dort in Büschen zu finden. Aktiv ist das Tier vor allem in der Dämmerung. Angst muss man keine haben. Dass man auf die Tiere trifft ist eher unwahrscheinlich. Wir haben einmal eine gesehen, die vor uns über den Weg kroch. Dies war jedoch eine Baby-Tiger Snake. Dieser verdanken wir übrigens auch, dass wir jetzt so viel über diese Tiger Snakes wissen.
Kangaroo Island – Ein Paradies auf Erden
Kangaroo Island gehört zu den schönsten Plätzen, die wir während unserer Reise durch South Australia und Victoria gesehen haben. Ursprünglich planten wir drei Tage auf der Insel zu verbringen. Am Ende waren es deren sieben. Kangaroo Island überwältigt mit einer unheimlichen Schönheit. Rund die Hälfte der ursprünglichen Vegetation ist noch erhalten. Zwar gibt es auf Kangaroo Island ausser mit Telstra keinen Telefonempfang – und mit Telstra auch nur sehr eingeschränkt, aber gerade das macht die Zeit auf Kangaroo Island sehr speziell. Kangaroo Island kann zudem ganzjährig bereist werden. Während den Wintermonaten findet man vor der Küste dann auch noch Wale. Kangaroo Island ist ein kleines Paradies, das wir nur wärmsten weiterempfehlen können. Zudem sind die Bewohner dieser Insel unglaublich freundliche. Mir wurde jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wenn ich im Restaurant oder dem Supermarkt mit „Hello Darling“ empfangen wurde.
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