Fünf wertvolle Tipps für den nächsten Schlafsack-Kauf

Picture of Stefan Tschumi

Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

INHALT

teilen

Der Schlafsack ist neben dem Rucksack wohl der wichtigste Begleiter auf Reisen. Er hält Reisende warm und sorgt dafür, dass die Nacht angenehm ist und der nächste Tag voller Energie in Angriff genommen werden kann. Die Entscheidung für den richtigen Schlafsack ist aber gar nicht so einfach. Soll die Füllung aus Daunen bestehen oder aus Kunstfasern, wie beispielsweise Primaloft? Wie gross soll der Schlafsack sein und bis zu welchem Temperaturbereich soll er verlässlich warm geben? In diesem Blog helfen wir dir weiter.

Vor unserer Weltreise sahen wir uns mit vielen Fragen rund um den Schlafsack-Kauf konfrontiert. Die Übersicht war zu Beginn nicht vorhanden und das Einzige, was wir sagen konnten war, dass es ein Schlafsack von VAUDE sein soll. Der deutsche Hersteller ist für seine nachhaltigen Produkte bekannt und gerade bei Schlafsäcken, wo schnell einmal Daunen ins Spiel kommen, ist uns die Marke sehr wichtig. Der VAUDE Store in Konstanz hat uns weitergeholfen und dafür gesorgt, dass wir heute wissen, auf was beim Kauf zu achten ist.

Der Temperaturbereich – Entscheidungsgrundlage 1

Zuerst musst du dir die Frage nach dem Einsatzzweck des Schlafsackes stellen. Wirst du diesen nur in warmen Gegenden einsetzen? Oder auch im Nepal? Allenfalls sogar im Hochgebirge oder auf Expeditionen durch die Arktis? Es existieren Temperaturtabellen und dementsprechende Kategorien, in welche Schlafsäcke eingeteilt werden. Im Jahre 2005 wurde die Europäische Norm 13537 eingeführt, welche für einen einheitlichen Rahmen für die Temperaturangaben bei Schlafsäcken sorgt. Jeder Hersteller muss demnach seine Schlafsäcke bei einem unabhängigen Institut testen lassen.

Unterschieden werden drei Temperaturbereiche, die Komforttemperatur, die Grenztemperatur sowie die Extremtemperatur. Die Komforttemperatur sollte als Richtwert beim Kauf dienen. Die Grenztemperatur gibt an, in welchem Bereich der Schlafsack noch funktioniert. Gemütlich wird es aber dann nicht mehr. Der Extrembereich bezeichnet die maximale Temperatur, bei welcher ein Überleben noch gesichert ist. Jedoch muss dabei mit Erfrierungen gerechnet werden. Die Entscheidung für einen Temperaturbereich fällst du anhand des Ortes, in welchem das kälteste Klima erwartet wird. Wenn dies beispielsweise 2 Grad sind und du hast einen Schlafsack mit einem Komfortbereich von 5 Grad vor dir, dann wählst du einen bei dem der Komfortbereich bis -2 Grad reicht.

Oft findest du so genannte Dreijahreszeiten-Schlafsäcke. Diese sind für den Frühling, Sommer und den Herbst gedacht und somit perfekt für eine längere Reise. Wenn es in ein wirklich kaltes Gebiet geht, musst du in einem solchen Fall den Schlafsack wechseln. Generell werden drei Schlafsacktypen unterschieden. Die so genannten Sommer- und Hüttenschlafsäcke. Diese haben den Komfortbereich bei rund 5 Grad. Weiter gibt es den Allround-Schlafsack mit dem Komfortbereich bei rund 0 Grad. Der Dreijahreszeiten-Schlafsack hat einen Komfortbereich bis -10 Grad.

Die Füllung – Entscheidungsgrundlage 2

Bei der Füllung hast du meistens die Wahl zwischen einer Daunen-Füllung und jener mit künstlichem Material. Beides hat Vor- und Nachteile. Daunen sind sehr angenehm und halten mollig warm. Vor allem, wenn du über längere Zeit immer wieder im Schlafsack liegst, werden Daunen die bessere Wahl sein. Der grosse Nachteil der Daunen ist, dass diese nicht mehr gut isolieren, wenn sie nass sind. Deshalb solltest du schauen, dass der Daunenschlafsack möglichst nicht nass wird. Falls dies doch einmal der Fall sein sollte, sorge dafür, dass du ihn trocknen lässt. Dies kann ein wenig dauern. Alles in allem ist das Schlafklima mit einem Daunenschlafsack aber besser, da der Feuchtigkeitstransport bei weitem besser funktioniert.

Wenn ein Schlafsack nass wird, schlägt die Stunde der Kunstfasern, wie beispielsweise Primaloft. Dieses isoliert beinahe so gut wie Daunen und wenn es nass ist, funktioniert es noch immer. Natürlich solltest du den Schlafsack auch in diesem Fall trocknen lassen. Aber die Funktionalität wird kaum durch Nässe beeinträchtigt. Jedoch fühlen sich Schlafsäcke mit Kunstfasern nicht so angenehm an wie Daunenschlafsäcke. Dies merkst du vor allem im direkten Vergleich.

Das Packmass – Entscheidungsgrundlage 3

Das Packmass eines Schlafsackes wird von zwei Faktoren beeinflusst. Zum einen vom Temperaturbereich und der damit verbundenen Füllmenge. Zum anderen durch die Art der Füllung selbst. Ein Daunenschlafsack ist leichter und lässt sich kleiner zusammenrollen. Dies kann besonders dann ein grosser Vorteil sein, wenn du über eine längere Zeit hinweg mit dem Rucksack unterwegs bist.

Die Form – Entscheidungsgrundlage 4

Welche Form soll der Schlafsack haben? Die gleiche wie die heimische Decke? Die klassische Mumien-Form oder doch lieber die von einem Ei?

Der Deckenschlafsack lässt sich ganz öffnen und ist eher für warme Temperaturen gedacht. Er kommt oft beim Camping zum Einsatz.

Der Mumien-Schlafsack ist körpernah geschnitten und sorgt dadurch für eine gute Isolation. Gleichzeitig spart dies natürlich an Stoff, was wiederum in geringerem Gewicht resultiert. Dieser Schlafsack-Typ kommt beim Trekking ebenso zum Einsatz wie bei Expeditionen.

Der Schlafsack in Ei-Form ist prinzipiell eine Kombination aus den anderen beiden. Er ist ein bisschen grosszügiger geschnitten als der Mumien-Schlafsack. Dadurch erhältst du mehr Bewegungsfreiheit. Der Schlafsack isoliert trotzdem gut. Er kommt meist ebenfalls beim Camping zum Einsatz.

Bonustipps zum Schlafsack

Hol dir ein so genanntes Inlett für deinen Schlafsack. Dabei handelt es sich um einen Innenschlafsack, der sehr dünn ist. Diesen gibt es in verschiedenen Materialien. Besonders angenehm ist Seide, da sie für einen super Temperaturausgleich sorgt. In sehr warmen Gegenden kannst du beispielsweise auch nur das Inlett benutzen.
Reist du mit deinem Partner, so könnt ihr einen links- und einen rechts öffnenden Schlafsack kaufen und diese später zu einem grossen zusammenmachen. Dies sorgt für mehr Variabilität.

Wir haben uns zudem Dry Bags besorgt, in welchen wir unsere Daunenschlafsäcke verstauen und sie so vor Nässe schützen.

WEITERE BLOGARTIKEL

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert