Stempel im Reisepass – Statussymbole mal anders

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Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

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Statussymbole, in der Schweiz sind sie überall. Der neue Mercedes, das neuste iPhone und die total überteuerten Armani-Jeans. Ach ja, da wären ja noch Rolex und Co. Doch wer braucht das ganze Zeugs eigentlich? Die junge Generation, so scheint es, kann gut darauf verzichten.

Sozialer Status ist wichtig, nicht nur in unserer westlichen Kultur. Dem sozialen Status Ausdruck zu verleihen, scheint eine der Grundfesten einer jeden Gesellschaft. Urvölker zeigen ihren Status mittels spezieller Gesichtsbemalung. Andere wählen Goldschmuck und wir im Westen setzen auf allerlei Besitz als Statussymbole.

Der Preis für die toten Dinge

Die westliche Gesellschaft ist auf Konsum getrimmt. Wer mehr kaufen kann ist besser. Wer das teurere Produkt sein Eigen nennt sowieso. Frei nach dem Motto: Bigger is better. Im Westen jagen wir dem Irrglauben nach, dass diese Statussymbole uns Glücklich machen können. Fatal, denn es handelt sich um tote Objekte, welche uns in den meisten Fällen nichts, aber auch rein gar nichts zurückgeben. Ich nehme mich von dem westlichen Handeln nicht aus. Ich kaufe gerne Kameraequipment, auch teures Equipment. Aber ich weiss, dass es nicht die Kamera ist, welche mich glücklich macht, sondern die damit geschossenen Fotos. Mir geht es nicht darum, die beste Kamera zu haben und damit sozial zu prahlen. Ich möchte nur das beste Tool, um die alle erdenklichen Möglichkeiten in der Fotografie zu haben.

Oftmals lassen wir uns von Dingen sogar versklaven. Immer dann, wenn wir Gegenstände auf Raten oder Kredit kaufen. Dann sind wir gezwungen, immer wieder neues Geld zu verdienen, um für diese Dinge bezahlen zu können.

Wir nehmen dann vielleicht sogar Jobs an, die wir nicht mögen, nur damit wir die Rechnungen bezahlen können. Es gibt da ein Sprichwort, was ich sehr mag: Jobs fill you pocket, adventures fill your soul. Betrachtet man die junge Generation, so könnte dies sogar ein Mantra sein.

Beim Reisen  geht es um das Leben

In unseren modernen Zeiten gibt es immer mehr Sharing-Dienste. Carsharing und Bikesharing waren Vorreiter. Teilen anstatt zu besitzen, lautet die Devise. Die Dinge genau dann zu haben, wenn sie gebraucht werden und zwar so lange, wie sie gebraucht werden. Danach kann sie jemand anderes benutzen. Dies spart laufende Kosten und Ressourcen gleichermassen. Zu allen hin wird man freier, da man nicht nur arbeiten muss, um das Geld für Dinge herzuschaffen, welche einst angeschafft wurden.

So ergibt sich Freiheit, welche man zum Beispiel nutzen kann, um auf Reisen zu gehen. Und das machen viele junge Menschen so. Sie reduzieren ihren Lebensstandard, arbeiten weniger in einem Büro und mehr online. Sie bereisen die Welt und sammeln fleissig Stempel in ihrem Reisepass. Dies wiederum, kann als Statussymbol der jungen reisenden Generation bezeichnet werden. Nicht der neue BMW ist cool, sondern der neue Stempel aus Myanmar im Reisepass. In dieser Generation wird weniger konsumiert, dafür werden Erfahrungen und Erinnerungen gesammelt, welche ein Leben lang halten und nicht nur zwei Jahre während der Garantiedauer. Eine schöne Tendenz, denn die Welt kann mehr Menschen und weniger Konsumenten gut gebrauchen. Der Konsum wird sowieso nie ganz stoppen. Dies hätte eine wirtschaftliche Kernschmelze zur Folge. Es geht bei der Generation, deren Statussymbol die Stempel im Pass sind, um ein bewussteres Leben und darum, nicht die beste Zeit davon sinnlos gegen Geld zu tauschen.

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