Kathmandu – Nepalesischer Schmelztiegel der Kulturen

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Stefan Tschumi

Stefan liebt es, die Welt zu bereisen und unvergessliche Momente mit der Kamera festzuhalten. Ach ja, Kaffee liebt er auch.

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Kathmandu ist nicht nur die Hauptstadt von Nepal, sondern auch ein Schmelztiegel der Kulturen. Rund 100 verschiedene ethnische Gruppen leben in Nepal. Dazu kommen mehr als 120 Sprachen und Dialekte. Diese kunterbunten Einflüsse spürt auch Kathmandu und so wird sie nicht nur zum Dreh- und Angelpunkt für Touristen, sondern auch für die Nepalesen selber. Kathmandu könnte einer westlichen Stadt nicht ferner sein und hat genau darum ihren ganz eigenen Charme.

Kathmandu hat einiges zu bieten. Auf keinen Fall fehlen darf bei einer Nepal-Reise der Besuch eines oder mehrerer Tempel. Aber auch, oder besser gesagt, besonders die vielen engen Gassen mit den kleinen Shops bilden ein besonderes Highlight. Deshalb lohnt es sich, in die Stadtviertel Assan und Thamel zu pilgern.

Assan und Thamel – Die bunten Stadtviertel von Kathmandu

Assan ist der älteste Stadtteil von Kathmandu und hat seinen ganz eigenen Charme. Die Strassen sind eng, lärmig und manchmal auch etwas schmutzig. Aber das ist genau das, was Assan ausmacht. Die vielen kleinen Shops und die vielen Menschen sorgen für ein ganz eigenes Flair. Für uns Europäer stellt Assan im ersten Moment vielleicht eine Reizüberflutung dar. Ich habe jedoch ziemlich bald die Faszination daran entdeckt, durch die Gassen zu wandeln und mich einfach treiben zu lassen. Daran konnten auch die toten Tiere keinen Abbruch tun, welche in halb zerlegtem Zustand auf der Auslage beim Metzger lagen. Die Auslage übrigens, steht meist am Strassenrand. Dies ist wenig lecker. Weit anziehender dafür sind die Stände mit den vielen orientalischen Gewürzen. Nicht nur für die Nase ein Genuss, sondern auch für die Augen. Ebenso finden sich in Assan Shops mit Spielzeug, Elektronik und Kleidung. Ach ja, wer Hilfe mit seinen Zähnen benötigt, der pilgert ebenfalls nach Assan. Aussergewöhnlich viele Zahnärzte haben sich hier angesiedelt. Fast alle von ihnen präsentieren Gebisse in ihrem Schaufenster. In Assan findest du eigentlich so gut wie alles, was du dir vorstellen kannst. Das Spannende ist, dass sich in Assam vor allem die Einheimischen tummeln. Ganz anders sieht die Sache in Thamel aus. Dort tummeln sich die Touristen. Thamel scheint ein bisschen so, als ob es für die Touristen hergerichtet worden ist. Viele der dort vorhandenen Shops verkaufen Outdoor-Bekleidung und Outdoor-Equipment. Viele der Produkte sind Fake-Ware, was die Verkäufer jedoch keines Wegs zu verheimlichen versuchen. Thamel hat zudem einige der besten Restaurants von ganz Nepal zu bieten, welche alle samt vorzügliches Essen servieren. Unsere Favoriten waren stets das Black Olives und das Roadhouse.

Der Farmers Market at le Sherpa – Ein echter Geheimtipp

Immer samstags hat Kathmandu ein ganz besonderes Schmankerl zu bieten, den so genannten Farmers Market at le Sherpa. Dieser Markt ist ein echter Geheimtipp. Wir wurden durch Eva von Miriam & Eva on Tour darauf aufmerksam. Die beiden leben bereits seit fünf Jahren in Kathmandu und verkaufen auf diesem Markt Fische. Der Markt weiss zu gefallen. Eine gemütliche Atmosphäre, qualitativ hochwertige Produkte und leckere Snacks, zu welchem Stand man auch geht. Der Farmers Market ist vergleichbar mit einem Bauern-Markt bei uns zu Hause in der Schweiz. Wir lieben den Besuch solcher Märkte und essen uns jeweils durch den ganzen Markt, so auch in Kathmandu. Von Dim-Sum, über Laugenbrezel bis zu Raclette haben wir alles probiert und alles war vorzüglich.

Der Hindu Tempel Pashupatinath – An Wichtigkeit nicht zu überbieten

Der Pashupatinath ist wohl der bedeutendste Tempel für die in Nepal lebenden Hindus. Von ihnen sollte einmal in seinem Leben diesen Tempel besucht haben. Einerseits ist die Anlage sehr schön hergerichtet, auch wenn wir als Nicht-Hindus den eigentlichen Tempel nicht betreten durften und deshalb nicht wissen, wie es darin aussieht. Das Areal ist aber für jedermann zugänglich und auch die Kremierungsstätte der Hindus konnten wir sehen. Nach ihrem Tod werden die Hindus hier traditionell in einer Feuerzeremonie verbrannt – und zwar nicht nur jene, die in Kathmandu selber leben, sondern auch alle aus den umliegenden Dörfern und dem gesamten Kathmandu-Tal. Der Rauch und die Feuer können einerseits ein sehr beklemmendes Gefühl auslösen. Andererseits gehört das halt einfach zum Leben dazu. Die Familien trauern nach der Zeremonie rund vierzehn Tage in dieser Anlage. Sie übernachten in dieser Zeit in den Unterkünften rund um die Kremierungsstätte und waschen sich täglich im Fluss. In jenem Fluss, in welchen auch die Asche der verbrannten Körper gekippt wird.

Boudhanath – Budhistischer Tempel für jedermann

Was für die Hindus der Pashupatinath ist, ist für die Budhisten der Boudhanath – der wichtigste Tempel. Das Bauwerk ist äusserlich stark an einen buddhistischen Tempel angelehnt. Es gibt aber immer wieder Einflüsse anderer Religionen zu sehen. So auch des Hinduismus. Für uns ist dies ein Musterbeispiel, wie das Zusammenleben verschiedener Religionen funktionieren kann. Frühmorgens und abends ist auf dem Platz rund um den Tempel besonders viel los. Dann treffen sich die Gläubigen und marschieren im Uhrzeigersinn um den Tempel. Rund sieben Mal.

Bhaktapur – Der antike Teil Kathmandus

Bhaktapur gehört zu den drei Königsstädten des Kathmandu-Tals. Der Glanz der vergangenen Zeit liegt aber schon Jahrhunderte zurück. Ein König ist hier auch nicht mehr anzutreffen. Heute ist Bhaktapur eine Mischung aus Freilichtmuseum und realem Stadtleben. Gewisse Gebäude dienen nur noch als historische Besichtigungsorte und andere Teile von Bhaktapur sind noch sehr belebt. Handwerker verrichten auf den Gassen ihre Arbeit und Touristen finden neben Restaurants auch Hotels.

Wie bei uns früher nach Zünften, ist Bhaktapur noch immer nach den verschiedenen Handwerken eingeteilt. So finden sich Strassen mit Töpfer, Webern und Malern. Dementsprechend sind auch verschiedene Galerien auf Platz. Die Nepalesen sind sehr talentierte Handwerker und können aus verschiedensten Materialien wunderbare Kunstwerke zaubern. Wenn du dich für gemalte Bilder interessierst, ist ein Besuch in Bhaktapur besonders reizvoll. Natürlich bekommst du Bilder auch in Thamel, aber Bhaktapur hat seinen ganz eigenen Charme.

Leider wurde Bhaktapur während des schweren Erdbebens stark beschädigt. Um die ganzen Gebäude wieder instand setzen zu können, wurden verschiedene Massnahmen ergriffen. Eine davon ist die Erhöhe der Eintrittspreise von 10 USD auf 15 USD. Hoffentlich bringt dies den gewünschten Effekt und die Schäden an den Gebäuden in Bhaktapur können bald behoben werden.

Monkey Tempel – Affen und Architektur

Ein weiteres Highlight von Kathmandu bildet der Monkey Tempel. Dieser ist auf einem Hügel gelegen und mit dem Auto relativ einfach erreichbar. Ein wunderbarer Ausblick über Kathmandu ist durch die Lage garantiert. Wie es der Name erahnen lässt, leben unzählige Affen auf dem Monkey Tempel. Sehr zu unserer Überraschung waren die Affen sehr friedlich und überhaupt nicht auf die Taschen der Menschen fixiert, so wie es beispielsweise in Ubud auf Bali der Fall ist.

Als wir den Tempel besuchten, waren viele Bauten eingerüstet. Auch hier sind die Schäden des Erdbebens allgegenwärtig. Für mich ist der Tempel kein absolutes Must-See, Stefan hingegen, fand den Tempel sowie die Affen ganz witzig und würde sofort wieder hinfahren.

Bonus-Tipps für deinen Besuch in Kathmandu

Wenn du einen Tempel in Nepal besuchst, laufe niemals im Gegenuhrzeigersinn um den Tempel herum, denn das bringt Unglück.

Falls du in Kathmandu mit dem Taxi unterwegs bist, denke immer daran zu handeln. Die Taxifahrer setzen den Preis für die Touristen immer etwa doppelt so hoch an, wie für die Einheimischen. Plane zudem genug Zeit ein um von A nach B zu kommen. Die Stadt ist extrem gross und der Verkehr ist teilweise der blanke Horror.

Nun solltest du bereit sein für deinen Trip nach Kathmandu. Wir wünschen dir viel Spass. Zudem findest du hier noch zwei Vlogs, welche sich voll und ganz Kathmandu widmen.

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