Spätestens, wenn die Weltreise gebucht ist, sollte man sich Gedanken zum Rucksack machen. Schliesslich wird dieser in gewisser Massen für die nächsten Monate das Zuhause des Weltreisenden werden. In ihm muss alles Wichtige Platz finden. Dennoch entscheidet am Ende nicht nur die Grösse, respektive das Fassungsvermögen über die Wahl des Rucksackes.
Die Rucksäcke sind fast so vielseitig und verschieden wie die Reisenden selbst. Von klein bis gross und leicht bis schwer findet sich alles. Auch in Sachen Farbwahl gibt es kaum Grenzen. Da hilft es, anhand gewisser Kriterien zu selektionieren.
Die Rucksack-Art
Über die Jahre oder gar Jahrzehnte hinweg haben sich die Trekking-Rucksäcke zu dem am meisten genutzten Utensil Weltreisender entwickelt. Der Grund dafür ist klar, sie bieten viel Platz und ein super Tragesystem. Auf dem Formarsch sind aktuell aber auch die Rucksackvarianten mit Rollen. Der grosse Vorteil hier liegt beim integrierten Rollensystem, welches dem Reisenden erlaubt, den Rucksack hinter sich her zu ziehen. Dafür bieten diese Rucksäcke ein sehr minimiertes Tragesystem. Dies ist sehr unkomfortabel, wenn der Rucksack länger auf dem Rücken getragen werden muss.
Die Liter-Anzahl
Gleich nach der Art des Rucksackes, dürfte der Fokus auf die Grösse des Rucksackes fallen. Hier entscheidet das Fassungsvermögen, welches in Liter angegeben wird. Generell gilt, dass ein erwachsener Mensch nicht mehr als einen Viertel seines eigenen Körpergewichtes am Rücken tragen sollte. Bist du also 80 Kilogramm schwer bedeutet dies, dass du maximal 20 Kilogramm in den Rucksack packen solltest. Und denke daran, dass der Backpack selber auch schon zwischen 1.5 und 2.5 Kilogramm schwer ist.
Bei Männern bieten sich meist die Modelle im Bereich 55+10 oder 65+10 Liter an. Bei Frauen sind es die Varianten 45+10 und 55+10 Liter. Es gibt natürlich auch noch grössere Modelle, jedoch ergibt es wenig Sinn, einfach einen möglichst grossen Rucksack zu organisieren. Diesen muss man schliesslich jeden Tag mit sich herumschleppen und da lohnt sich jedes Gramm, das gespart werden kann. Die Dauer der Reise hat übrigens nur bedingt Einfluss auf die Grösse des Rucksackes.
Der Tragekomfort
Der entscheidende Faktor beim Rucksackkauf ist der Tragekomfort. Es ergibt wenig Sinn ein Modell zu wählen, dass zwar super aussieht und tolle Features hat, aber letztendlich nicht richtig sitzt. Achte darauf, dass der Hüftgurt die Hauptlast des Rucksackes aufnimmt. Der Hüftbereich ist der stärkste des Körpers, daher sollte das Hauptgewicht auch damit getragen werden. Die Schulterriemen sollten sich um die Schultern anschmiegen und keine Lücke bilden. Zudem sollten sie keine Druckstellen aufweisen. Wichtig ist auch, dass der Rucksack bei dir nicht das Gefühl auslöst, dass er dich nach hinten zieht. Er sollte einfach da sein, ohne dir ein ungutes Gefühl zu bescheren. Du willst ja nicht Verspannungen ohne Ende haben während du die Welt entdeckst.
Zudem erachte ich es als wichtig, dass sich Position der Trageriemen schnell verstellen lassen. Du bist manchmal froh, wenn du ein wenig variieren kannst.
Der perfekte Sitz
Der Tragekomfort kann super sein, wenn du rumstehst, dies kann sich aber ändern, sobald du anfängst, dich zu bewegen. Deshalb ist es wichtig, dass du den Rucksack im Laden mit einigen Kilogramm an Füllung anprobierst und herumläufst. So merkst du schnell, ob der Rucksack auch über längere Zeit gut sitzt und er dir wirklich bequem ist. Bezüglich des Sitzes hast du mit den verschiedenen Riemen noch einige Möglichkeit zur Regulation. Der Hüftgurt muss festgezogen sein, so dass er sich um deinen Körper schmiegt. Die Schulterriemen sollten satt sitzen. Der Brustriemen sorgt dafür, dass die Schulterriemen fester oder weniger fest sitzen. Mit den Lastenriemen kannst du den Rucksack zudem näher zum Körper ziehen. Hier empfiehlt sich ein Winkel von den Riemen von rund 45 Grad.
Die Features
Wenn du einen Rucksack, oder zumindest einen Hersteller gefunden hast, dessen Rucksäcke für dich total bequem sind, dann kannst du dich um die Features kümmern.
Darunter fallen beispielsweise Aussentaschen und Taschen am Hüftgurt. Eines der wichtigsten Features ist aus meiner Sicht der Frontzugriff. Ein grosses, sich ganz öffnendes Frontfach erleichtert das Be- und Entladen enorm. Ein separiertes Fach für dreckige Kleidung ist kein Muss, aber schön zu haben. Als Feature können auch Aussenriemen bezeichnet werden, welche es erlauben, den Schlafsack auf oder unter dem Rucksack zu befestigen.
Ganz ein wichtiger Punkt ist die Wetterfestigkeit. Ein Backpack wird nie an einen Drybag heranreichen. Muss er auch nicht. Aber er muss zumindest mit leichtem Regen zurechtkommen. Da hilft es, wenn der Backpack imprägniert oder gewachst ist. Weiter sollte ein Rainvocer mit dabei sein, welches man bei starkem Regen überziehen kann. Wenn du stark schwitzt kannst du auch ein belüftetes Rückensystem weit oben auf die Prioritätenliste setzen.
Bei der grossen Auswahl an Backpacks ist es manchmal schwer die Übersicht zu behalten. Deshalb empfiehlt es sich, ein Fachgeschäft zu besuchen und sich beraten zu lassen. Die Experten dort können deinen Rücken richtig vermessen und wissen, was in Sachen Rückensystem das Richtige für dich ist. Bring einfach reichlich Zeit mit, denn du solltest immer wieder mit dem Backpack herumlaufen. So findest du am Ende des Tages einen für dich passenden Rucksack und kannst losziehen und die Welt entdecken.
Hast du eigentlich schon einen Schlafsack für deine Weltreise? Falls nicht, dann lies hier weiter. In dem Blogbeitrag erklären wir dir, dass Schlafsack nicht gleich Schlafsack ist.