In Australien haben wir etwas für uns ganz Neues ausprobiert. Wir sind vier Wochen mit einem Camper gereist. Stefan sagt von sich, dass er definitiv kein Camper ist und trotzdem hat es uns gereizt diese andere Art des Reisens auszuprobieren.
Camper-Anbieter gibt es in Australien viele. Maui, Apollo, Britz, Mighty und Jucy, um nur einige zu nennen. Ein entscheidender Faktor bei der Camper-Wahl ist auf jeden Fall die Grösse des Fahrzeugs, sowie die Dauer der Reise.
Platz im Camper – Genug sollte vorhanden sein
Wir cruisten mit einem Toyota Hiace LWB 6.0 vier Wochen durch den Süden von Australien. Dieses Fahrzeug ist ausgelegt für zwei Personen. Der Tisch und die Sitzbank werden abends jeweils zu einem Bett umgebaut. Es stehen zwei Schubladen plus zwei grössere Fächer für das Verstauen der Sachen zur Verfügung. Das Verstauen kann ein wenig mit Tetris verglichen werden ;-).
Wenn es das Wetter zulässt, dass man viel Zeit draussen verbringen kann, sprich draussen frühstücken und vielleicht auch abends noch etwas draussen sitzen kann, dann reicht diese Campergrösse. Wir waren allerdings im Frühling unterwegs und hatten, entgegen unseren Erwartungen, die meiste Zeit Temperaturen zwischen 7 und 16 Grad. Zudem war es windig. Draussen zu sitzen, war dementsprechend nicht so gemütlich. Wir sind uns somit ständig gegenseitig auf die Füsse gestanden und irgendwann hat man das dann auch satt. Wir würden beim nächsten Mal auf jeden Fall einen etwas grösseren Camper mieten. Entscheidend ist am Ende des Tages natürlich auch der Preis. Unser Camper hat für vier Wochen bereits um die 3’000.00 CHF gekostet, was doch eine ganz schöne Hausnummer ist.
Campingplätze in Australien
Da wir in der Nebensaison, sprich kurz vor der eigentlichen Hauptsaison unterwegs waren, hatten wir keine Schwierigkeiten, Campingplätze zu finden. Wir haben die meiste Zeit nichts vorgebucht und trotzdem immer einen Platz gefunden. Allerdings manchmal auch mit ein wenig Glück. Die meisten Campingplätze kosteten zwischen 35 und 55 Dollar. Sehr hilfreich fanden wir die App „Wiki Camps“. In dieser App siehst du, wo es Campingplätze hat und was da alles verfügbar ist – damit meine ich Laundry, Campkitchen und andere Facilities. Auch die Vermieter bieten einige Apps an. Darunter beispielsweise Britz. Absolut genial wäre es, wenn man direkt über die Apps buchen könnte. Die wenigen Campingplätze, die wir vorgebucht haben, haben wir über die jeweilige Website gebucht.
Grosse Camper-Vorteil
Wir haben einige Dinge am Camper Leben sehr zu schätzen gelernt. Den allergrössten Vorteil sehen wir darin, dass man immer alles bei sich hat. Wir waren oft spät abends oder auch nachts unterwegs. Wenn es kalt wurde oder ein Zubehör zur Kamera fehlte, dann war der Camper meist nicht weit weg und wir konnten das benötigte Equipment schnell holen.
Der zweite grosse Vorteil ist die Flexibilität, die ein Camper bietet. Man kann überall dort anhalten, wo es einem gefällt. Selbst wenn da absolut nichts ist. Denn auch hier hat man alles dabei, was man zum Leben braucht. Theoretisch kann man auf jedem Parkplatz übernachten. Jedoch ist wildcampen in Australien nicht erlaubt.
Kosten Camper im Vergleich zu Hotels
Ich würde gerne sagen, dass Campen günstiger ist, nur kann man das nicht so pauschal sagen. Es kommt darauf an, was für ein Camper gemietet wird und ob man zur Hauptsaison oder zur Nebensaison reist. Die Preise der Campingplätze variieren nämlich stark. Ein Campingplatz-Besitzer hat uns erzählt, dass rund um Weihnachten eine Powered Site rund 90.00 AUD Kosten würde. Wir haben 40.00 AUD bezahlt.
Um die Kosten etwas zu veranschaulichen, findest du hier unsere Aufstellung:
Wir hatten ein Tagesbudget pro Person von 100.00 CHF. Unser Camper hat pro Person ca. 45.00 CHF gekostet. Dazu kommt der Campingplatz von durchschnittlich CHF 18.00 pro Person sowie 5.00 CHF pro Tag für Benzin. Somit blieb uns täglich 32.00 CHF für Essen und Aktivitäten.
Wir sind mit diesem Budget ziemlich gut hingekommen. Wir müssen dazu jedoch sagen, dass wir oft in der Natur unterwegs waren und wir lediglich für Nationalparks Eintritt bezahlt haben.
Hotels in Australien sind zudem nicht ganz günstig. Qantas musste uns in einem Hotel einquartieren, weil wir unseren Anschlussflug verpasst hatten. Das Zimmer kostete rund 300 Dollar. Generell bewegen sich die Zimmerpreise zwischen 100 und 300 Dollar. Auch Cabins sind nicht ganz günstig.
Unsere Empfehlung
Australien mit dem Camper – ja auf jeden Fall. Wir haben so tolle Erfahrungen gemacht. Wir waren nachts im Flinders Chase Nationalpark zum Fotografieren und haben uns einfach mal kurz zwei Stunden in den Camper gelegt, eine Mütze voll Schlaf genommen, so dass wir zum Sonnenaufgang wieder fit waren. Das war genial.
Schaut aber auf jeden Fall auf die Grösse des Campers. Wie erwähnt, würden wir beim nächsten Mal eher einen etwas grösseren wählen. Denn in den vier Wochen haben wir uns schon das eine oder andere Mal in die Haare gekriegt, einfach nur wegen den Platzverhältnissen.
In unserer Fotogalerie und den Vlogs findest du einige Eindrücke unserer Reise.